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Die Herstellerwerbung besteht aus vollmundigen Versprechen, das eine Wärmepumpe die Lösung aller Heizungsprobleme im Altbau sein soll. Hier möchte ich zeigen, wie man überschlägig die späteren Betriebskosten z.B. einer Luft – Wasser – Wärmepumpe berechnen kann, um damit dann eine Entscheidung für oder gegen eine Wärmepumpe treffen zu können.

Quelle : Ing.-Büro EnergieSystem UG

Ansatz für einen Altbau : Wohnfläche 130 m2 aus den 70’er Jahren, Wärmeübergabe mit Heizkörpern mit einer Vorlauftemperatur von ca. 55 – 60 Grad Celsius, Ölheizung aus den 90’er Jahren mit einem Ölverbrauch von 3.500 Heizöl pro Jahr. Warmwasserbereitung über die Heizungsanlage, Temperatur im Warmwasserspeicher 60 Grad C für Legionellensicherheit.

Energieverbrauch :  3.500 Liter  Heizöl/a * 10 kWh/Liter = ca. 35.000 kWh/a

Diese Menge Energie muss nun die Wärmepumpe bei einem Heizungstausch erzeugen. Mit den oben beschriebenen Parameter wird die Wärmepumpe mit folgende Jahresarbeitszahlen laufen :

Um die erforderlichen ca. 35.000 kWh Wärme überzeugen wird die Wärmepumpe eine Strommenge von 35.000 kWh / 3,17 = ca. 11.041 kWh/a benötigen. Bei Ansatz eines Wärmepumpenstromtarifs mit extra Stromzähler von 0,25 EUR/kWh wird die Wärmepumpe somit jährliche Stromkosten von ca. 11.041 kWh/a * 0,25 EUR/kWh = ca. 2.760 EUR/a verursachen.

Aktueller Betrieb mit Heizöl : ca. 3.500 Liter pro Jahr mit 0,97 EUR/Liter =ca. 3.395 EUR/a

Einsparung über die Wärmepumpe somit ca. 635 EUR/a. Bei Investkosten von ca. 40.000 EUR würde sich die Wärmepumpe statisch nach ca. 63 Jahren amortisieren.

Damit kann nun jeder oder jede „gegenrechnen“ ob sich der Invest in eine Wärmepumpe für einen Altbau „rechnet“ oder eben nicht. Die Wärmepumpe bekommt man auf „bessere“ Jahresarbeitszahlen, wenn die Vorlauftemperatur von ca. 55 – 60 Grad C auf 35 Grad C abgesenkt wird, das geht nur mit einer Flächenheizung wie Wandflächen- oder Fussbodenheizung. Ein weiterer Schritt ist die Verringerung der Heizlast mit der einfachen Logik weniger Heizwärmebedarf = weniger „Arbeit“ für die Wärmepumpe = weniger Stromverbrauch der Wärmepumpe.

Wenn Sie unsicher sind, ob und mit welchen Parametern eine Wärmepumpe in Ihren Haus „laufen“ würde sprechen Sie uns einfach an. Wir berechnen „Ihre“ Konstellation gern im Rahmen einer BAFA geförderten Energieberatung oder als Heizungs – Check.

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