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Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und die KfW-Bankengruppe (KfW) haben beschlossen, Experten für die geförderte Energieberatung und für hocheffiziente Sanierungen und Neubauten in einer bundeseinheitlichen Liste zu führen. Damit soll die Qualität bei Energieberatungen und beim energieeffizienten Bauen und Sanieren sichergestellt werden. Die Expertenliste ist also ein wichtiger Baustein zur Qualitätssicherung für die Umsetzung von mit Mitteln des Bundes geförderten Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz.
Soweit die Theorie und Antwort vom BMWI Bürgerdialog.
In der Realität sieht die Energieberaterwelt aber so aus, das ein Energieberater in der Energie-Effizienz-Expertenliste der DENA eingetragen sein muss, um für die Beantragung von Fördermitteln aus den Programmen des BAFA oder der KfW „zugelassen“ zu sein. Wer als Energieberater nicht für die gängigen Fördermittel zugelassen ist, wird vom Endkunden nicht beauftragt, was dann der wirtschaftliche Tod des Energieberaters / der Energieberaterin ist.
Somit ist eine Eintragung in der EEE – Liste der DENA de facto eine Notwendigkeit, um als neutraler und professioneller Energieberater wirtschaftlich überleben zu können.

Wenn die EEE – Liste wie von BMWI Bürgerdialog so eloquent beschrieben nun ein Baustein zur Qualitätssicherung und für die Umsetzung der Energiewende ist, dann frage ich mich warum kostet die Eintragung in der EEE – Liste der DENA Geld, wo die Listung als neutraler und professioneller Energieberater in Zeiten der BAFA – Energieberaterlisten kostenfrei war ?

Die DENA hat sich 2023 mit der Geschäftsführerbesetzung aus dem familiären Umfeld von Staatssekretär Patrick Graichen nicht gerade mit Ruhm bekleckert.  Die Not war so groß, dass über die Opferung von Patrick Graichen als Staatssekretär (keine Sorge, er wird eine fette Abfindung / Rente erhalten haben) der Wirtschaftsminister Robert Habeck gerade noch so aus der öffentlichen Schusslinie der Vetternwirtschaft gezogen werden konnte.

Die DENA macht mit Ihrer EEE – Liste den Eindruck eines politisch abgesicherten Selbstbedienungsladens, ohne dabei irgendetwas für die Energieberater zu leisten. Ich sehe keine wilden Werbekampagnen, in denen für neutrale und unabhängige Energieberater landauf und landab geworben wird. Ich sehe keine Aufstockung der Zuschüsse für Energieberatung, die für eine Umsetzung der Energiewende im Gebäudebereich denn ach so wichtig ist. Stattdessen werden die Energieberaterzuschüsse des BAFA ausgesetzt, die Auszahlung der Beraterzuschüsse wird zeitlich gestreckt und viele Energieberaterkollegen stehen vor grossen wirtschaftlichen Schwierigkeiten, da das Berufsbild eines Energieberater von der DENA nicht öffentlichkeitswirksam verteidigt wird.

Also vielen Dank liebe DENA, dass ich noch mehr Politikdarsteller ohne fachlichen Energieberatungsbezug als Sitzmuldenverdichter in politischen Ämtern ohne Gegenleistung mit meinen Zwangsbeiträgen durchfüttern darf !!

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